„Quattro Voci“, aus dem
Italienischen stammend, wird frei mit „Vier Stimmen“
übersetzt und ist eine Anspielung auf den vierstimmigen Vokalsatz,
der sich Ende des 15. Jahrhunderts durchgesetzt hat. Ausgangspunkt
dieser Entwicklung ist der zweistimmige Satz aus dem 11. und 12.
Jahrhundert, bestehend aus dem Cantus, dem Choraltenor, und dem
Discantus, der die Funktion der Oberstimme einnimmt. Mit Beginn
des 13. Jahrhunderts trat der Contratenor hinzu, der sich im vierstimmigen
Satz in eine hohe Stimme, den altus, und in eine tiefe Stimme, den
bassus aufspaltet. Als Inspiration zu dem Namen „Quattro Voci“
diente ein Madrigal von Andreá Gabrieli mit dem Titel „Ricercar
del duodezimo tuono“ aus dem „Madrigali de Venice a
quattro voci“. Gabrieli lebte ca. zwischen 1560 und 1600 und
war Wegbegleiter des vierstimmigen Instrumentalsatzes, der zu seiner
Zeit ausschließlich mit Posaunen und Zinken gespielt worden
war. Als 1814 das Pumpventil erfunden wurde, erhielt die Trompete
ihre endgültige Legitimation zum Melodieinstrument und bereichert
seit dem mit ihrem strahlendhellen Ton auch die Kammermusik. Warum
sollte man nun bei dieser klassischen Besetzung stehen bleiben und
nicht dem berühmtesten Blasinstrument des 20. Jahrhunderts,
dem Saxophon, Eintritt in das Bläserquartett gewähren?
Dieses Instrument bietet eine neue Klangfarbe im Umgang mit alter
aber auch moderner Musik. Und somit steht die Philosophie von „Quattro
Voci“, welche durch einen Werbeslogan der Martin Luther Universität
kurz und prägnant zum Ausdruck kommt: „Zukunft mit Tradition“.
Alte und neue Musik im neuen vierstimmigen Glanz... |